Wann sind Nachrichten relevant?
Lösungsorientierter Journalismus erkundet mit einer objektiven und kritischen Haltung, welche Antworten es auf die zahlreichen gesellschaftlichen Problemen gibt und wie diese einzuschätzen sind.
Wegschauen ist keine Option
Im Sekundentakt werden auf allen Kanälen Nachrichten über Konflikte, Krisen und Ungerechtigkeiten veröffentlicht. Die Medien tragen ihren Teil dazu bei, dass wir das Gefühl haben, uns nicht mehr auszukennen. Tagesaktuell sind Lösungen oder Perspektiven selten Thema. Da Wegschauen für uns keine Option ist, ändert relevant. die Art des Hinschauens.
Mit dem Ziel, die informierte demokratische Gesellschaft zu stärken, schafft relevant. eine Plattform für lösungsorientierten Journalismus. In Zeiten von clickbaits und fake news greift relevant. Themen über die tagesaktuelle Berichterstattung hinaus auf. Dabei wird den klassischen fünf W-Fragen ein “Wie kann es weiter gehen?” hinterhergeschickt. Die Recherche richtet dabei den Fokus vom Problem auf die Zukunft und fragt nach konkreten Lösungen.
Geschichten, die Mut machen
Das Spannende an Geschichten über Menschen und Bewegungen, die sich dafür einsetzen, Probleme zu lösen, ist, dass solche Geschichten wirklich Mut machen. Mut, dass gesellschaftliche Veränderung möglich ist und jede:r einzelne dazu beitragen kann. Das klingt kitschig, ist jedoch wissenschaftlich belegt:
Studien zur Wirksamkeit belegen, dass sich lösungsorientierter Journalismus positiv auf die persönliche Aktivierung der Leser:innen auswirken kann. Wird in einem Bericht über ein Problem auch nur von einem gescheiterten Lösungsversuch berichtet, sind die befragten Leser:innen in Bezug auf eine mögliche Problemlösung optimistischer.
Sind die Medien ein Problem?
Während in Skandinavien, den USA und zunehmend auch in Deutschland immer mehr Medienhäuser auf den lösungsorientierten Ansatz bauen, ist Österreich auf dem von Reporter ohne Grenzen jährlich veröffentlichten Pressefreiheitsindex 2022 von Rang 17 auf 31 abgerutscht. Dass hinter diesem Absturz Ibiza, Korruptionsskandale und ein Medienförderungsgesetz stehen, das für viele längst reformiert gehört, ist eine der österreichischen Eigenheiten, die für uns alle eine Herausforderung darstellt.
Der negative Fokus der tagesaktuellen Medien hat zwar durchaus evolutionär eine Berechtigung, reduziert die Wirklichkeit aber auf eben jene Nachrichten, die Sorgen, Angst und Stress machen. Das Mediensystem steht im digitalen Zeitalter unter enormem Druck, mit Konsequenzen. So warnen Reporter ohne Grenzen vor einer “wachsenden Spaltung durch die Verbreitung von Meinungsmedien und von Desinformation”. Wenn Dramatisierung und Polarisierung ein Ausmaß erreicht haben, das die Spaltung der Gesellschaft fördert, werden die Medien selber zum Problem.
Wie wollen wir die Welt sehen?
Wissenschaftliche Studien zeigen deutlich, dass “Problem Berichterstattung” beim Publikum ein Gefühl der Hilflosigkeit auslöst und schlechte Laune macht. Ein Phänomen, das nicht nur das persönliche Wohlbefinden, sondern vielmehr die gesamtgesellschaftliche Stimmung beeinflusst. Dies geht so weit, dass die Mehrzahl der Menschen die allgemeine Weltlage als viel schlimmer wahrnimmt, als sie eigentlich ist. So schätzen über 60 % der Befragten aus 40 Ländern, dass beispielsweise die globale Alphabetisierungsrate bei 40 oder 60 Prozent liegt, obwohl inzwischen 87 Prozent der Weltbevölkerung lesen und schreiben kann. Pessimistisch ist auch der Blick in die Zukunft. Über die Hälfte der Befragten meinen, dass diese nur schlechter werden kann.
Ein Mutausbruch für die Gesellschaft
Eine zukunftsfähige Gesellschaft braucht Informationen auf die sie sich verlassen kann. Tiefe, die uns hilft, uns zu orientieren und Zusammenhänge zu verstehen. Um den drängenden Herausforderungen unserer Zeit gewachsen zu sein, brauchen wir nicht noch mehr Nachrichten. Wir brauchen Informationen, die sachlich und objektiv dazu beitragen, uns als handlungsfähiges Mitglied der Weltgemeinschaft zu empfinden.
Zukunftsgestalter:innen
So vielschichtig die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind, so vielfältige Lösungen entwickeln gesellschaftliche Innovator:innen und Gestalter:innen (zum Beispiel Social Entrepreneurs). Sie verstehen Zusammenhänge und drehen an den richtigen Rädchen komplexer Systeme. Solche Geschichten sind relevant, nur hören wir nicht oft davon.
Gerne wird in diesem Kontext der Vorwurf laut, lösungsorientierter Journalismus sei ein Sprachrohr für NGOs, produziere “Feelgood News” und sei nicht objektiv. Aber was ist objektiv? Wir glauben, wenn wir das ganze Bild zeigen – den Problemen und Lösungen gleich viel Platz einräumen. Deswegen wollen wir von Lösungen berichten, die dazu beitragen, die Welt lebenswerter und zukunftsfähiger zu machen. Dabei bleiben wir kritisch und schauen genau, welche Lösung unter welchen Umständen funktioniert- oder eben auch nicht.
Weitere Informationen findest du auch in unseren Redaktionsrichtlinien.
Illustration: Jana Mack
Wir sind relevant.
relevant. baut ein Zuhause: Für Journalist:innen, die dafür brennen, Antworten auf drängende Gesellschaftsfragen zu finden, Expert:innen, die ihr Wissen einbringen und Leser:innen, die Gestalter:innen einer besseren Zukunft werden wollen. Denn, um das, was wir vorhaben, richtig zu machen, brauchen wir Verbündete.
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